Unsere Position zur Nahversorgung in Neckarhausen

Wie die Diskussion und Abstimmung zum Aufstellungsbeschluss im Bebauungsplanverfahren „Nahversorgung Neckarhausen“ in der gestrigen Gemeinderatssitzung verlief, stand zum Redaktionsschluss des AMB am Montag natürlich noch nicht fest. Dennoch möchten wir die Gelegenheit nutzen, unsere Position zur Nahversorgung durch einen Vollsortimenter (vorgeschlagen wurde bisher ein Edeka-Markt) im am Ortsrand vorzustellen, auch im Lichte des kürzlich beschlossenen Teo-Marktes am Freizeitbad.

Die Ansiedelung eines Vollsortimenters im Ortsteil Neckarhausen (ob es zwingend Edeka sein muss, ist für uns nicht feststehend) würde die Einkaufssituation im Ortsteil Neckarhausen signifikant verbessern. Mit dem Verlust des Bonusmarkts und auch der Bäckerei Kapp gingen bei uns Einkaufsmöglichkeiten und damit auch Lebensqualität verloren. Wir müssen daneben aber auch die Entwicklung des weiteren Einzelhandels im OT Neckarhausen im Blick haben: Einerseits darf der Konkurrenzdruck durch den Vollsortimenter nicht zu groß werden. Dies kann man aber durch einen Bebauungsplan steuern, in dem man individuelle Warengruppen vom Verkauf ausschließen kann. Andererseits muss verhindert werden, dass der Ortsteil Neckarhausen von Einkaufsmöglichkeiten völlig abgeschnitten wird. Sieht man die Vollsortimenter in Edingen und den Nachbarkommunen an, so stellt man fest, dass diese alle sehr gut laufen und von der Bevölkerung angenommen werden.

Das größte Problem liegt im für den Vollsortimenter nötigen Flächenverbrauch. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass durch die neue L 597 eine neue Situation eintritt. Es gibt dann nur noch einen schmalen Feldstreifen in Monokultur zwischen der Straße und dem OT Neckarhausen. Hier könnte der Vollsortimenter zum einen als Lärmblock, zum anderen durch eine komplette Abdeckung des dann sowieso überbauten Geländes mit Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion dienen, womit wir der Klimaneutralität wieder ein Stück näher kommen können.

Das Konzept des Teo-Ladens ist durch die 24/7-Öffnungszeit und das begrenzte Sortiment ein anderes: Fokus ist hier vor allem der Erhalt des Ortskerns als Einkaufsmöglichkeit und die Möglichkeit, kleine Besorgungen quasi „vor der Haustür“ erledigen zu können. Insofern sehen wir hier keinen Widerspruch. (Michael Bangert/Patrick Hennrich)