Die SPD Edingen-Neckarhausen wird zur Kommunalwahl 2024 erstmals mit einer offenen Liste antreten. Dies wurde auf einer Mitgliederversammlung am Montag, den 30.10.2023, so beschlossen.
Bereits seit langem stand die Liste der SPD bei Kommunalwahlen auch Nichtmitgliedern offen, die sich mit den sozialdemokratischen Grundsätzen und Werten der Partei identifizieren können. „Die Öffnung der Liste auch im Namen war damit letztlich nur ein konsequenter, zweiter Schritt“, erklärt der erste Vorsitzende der SPD Edingen-Neckarhausen, Wolfgang Jakel.
War auch bei externen Kandidaten bislang stets ein Parteieintritt im Falle einer Wahl zumindest erwünscht, soll diese Hürde nun zusätzlich wegfallen. Dazu erklärt der Fraktionssprecher Michael Bangert: „Wir müssen die politische Entwicklung in der Bevölkerung ehrlich betrachten: Schaut man sich insbesondere junge Wählergruppen zwischen 16 und 35 Jahren an, zeigt sich, dass die Parteibindung und das Interesse, Mitglied in einer Partei zu werden, nahezu verschwindend gering geworden ist – nicht nur bei uns. Gleichzeitig sind jedoch das politische Interesse und die Bereitschaft, sich zu engagieren, vorhanden“. Diese Gruppe soll mit dem neuen Auftreten der SPD Edingen-Neckarhausen bei der Kommunalwahl angesprochen werden.
Gerade Kommunalwahlen sind in der Regel Personenwahlen, bei denen die Parteizugehörigkeit im Gemeinderatsalltag meist nur eine untergeordnete Rolle spielt. Eine Pflicht zum Parteieintritt sei in diesem Kontext oft eher eine Hürde denn eine Hilfe, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Patrick Hennrich ergänzend: „Parteien haftet über das gesamte Spektrum hinweg meist der jeweils aktuelle Ruf der Bundespolitik an, positiv wie negativ – obwohl sie damit auf kommunaler Ebene nur wenig bis nichts zu tun haben. Wenn sich jemand mit unseren Grundwerten identifiziert und aktiv sein möchte, ohne selbst Mitglied zu sein, schaffen wir hier jetzt eine Möglichkeit“.
Bei all dem geht es jedoch nicht darum, den Namen SPD oder den Ortsverein verschwinden zu lassen – auch nicht mittelfristig: „Unsere Liste wird die Buchstaben ‚SPD‘ weiter beinhalten und um den Listennamen ergänzt werden. Wir möchten uns öffnen, nicht auflösen“, betont Gemeinderat Tobias Hertel. Wie der Name am Ende konkret aussieht, werden die Mitglieder in einer gesonderten Versammlung abstimmen.
Wichtig bleibt zudem für alle Kandidaten, die Grundsätze der Sozialdemokratie zu respektieren und zu vertreten: „Es macht keinen Sinn, auf einer sozialdemokratisch geprägten Liste Kandidaten aufzunehmen, die mit den Werten der Sozialdemokratie nichts anfangen können oder diese nicht vertreten“, so Gemeinderat Alexander Jakel. Daher werden, wie bei jeder anderen Kommunalwahl auch, mit potenziellen Kandidaten Gespräche im Vorfeld geführt und über die endgültige Liste abgestimmt. (Der Vorstand)