Interview mit Aleksandra Janson – Teil 4: Nachhaltigkeit und Klimaschutz

SPD: Frau Janson, das Thema Umwelt- und Klimaschutz reift in der Gemeinde immer weiter, es sind Beschlüsse und Pläne gefasst, die es zu erfüllen gilt. Die Umsetzung wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie schaffen wir es, schon kurzfristig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?

Janson: Es gibt viele Möglichkeiten, die schnell umsetzbar sind und einen Beitrag leisten können. Als akutes Beispiel schwebt mir da das sogenannte Foodsharing vor: Überschüssige Lebensmittel, die vielleicht zu viel gekauft worden sind, vor dem Urlaub nicht mehr verzehrt werden können, oder anderweitig zwar noch genießbar sind, aber nicht mehr benötigt werden, können an einer zentralen Stelle in der Gemeinde abgestellt werden. Andere Personen können diese dann mitnehmen und sie noch verwerten. So wird nicht nur die Menge an Nahrungsmitteln reduziert, die sonst in den Müll geschmissen werden würden, es müssen diese Mengen auch nicht mehr nachproduziert werden: So fördert man Nachhaltigkeit und betreibt gleichzeitig aktiv Klimaschutz.

SPD: Wie könnten solche Foodsharingstellen denn aussehen?

Janson: Es benötigt dafür nicht viel. In manchen Städten wird dafür einfach nur ein Fahrradanhänger genutzt. Im Sinne des Schutzes vor Witterung und der Abwehr von Tieren würde ich für unsere Gemeinde zwei bis drei alte Telefonsäulen vorschlagen. Auch damit würden sonst nicht mehr benötigte ehemalige Bauteile wiederverwendet – sozusagen Upcycling betrieben. Telefonzellen werden ja ohnehin schon an anderen Stellen z.B. für offene Bücherregale verwendet und schlagen sich dort sehr gut.

SPD: Das klingt nach einem simplen Plan, der eigentlich nur Vorteile bringen kann.

Janson: Richtig! Auf diese Art und Weise gibt es noch einige andere Möglichkeiten. Sei es Fahrrad-Sharing, Mitfahrbänke oder die Pflanzung neuer Bäume und zusätzlicher Grünflächen. Auch die Schaffung neuer Biotope zum Erhalt der Artenvielfalt und insbesondere der Unterstützung der Insektenbestände ist eine wichtige Möglichkeit, die wir dank unserer grünen Lage gut stemmen können.SPD: Bei uns melden sich einige Leute, die von Ihnen keinen Flyer bekommen haben.

Janson: Auch dies hat etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Wenn an einem Briefkasten ein Werbeverbot steht, wird das von mir selbstverständlich respektiert, denn ich gehe davon aus, dass diese Menschen sich über andere Quellen informieren wollen. Der Wille des Bürgers sollte unser Leitbild sein.