Einwohnerversammlung zur Nahversorgung

Bei der am vergangenen Donnerstag stattgefundenen Einwohnerversammlung stand ein viel diskutiertes Thema auf dem Plan: die Nahversorgung in Neckarhausen. Wir haben uns sehr über die Möglichkeit, hierzu mit der Bürgerschaft in Kontakt zu treten gefreut. Doch obwohl das Thema wichtig und spannend ist, sind nur ca. 25 Bürgerinnen und Bürger der Einladung des Bürgermeisters gefolgt – schade, wir hätten uns mehr Zuspruch gewünscht.

Zurzeit sind im Ortsteil Neckarhausen 6 Betriebe ansässig: die Hofläden der Landwirte Hauck und Krauß, das Markthaus, die Markthalle, die Bäckerei Hemberger und die Metzgerei Stachura. Nach einer Vorstellung des Themas durch den Bürgermeister folgte eine Vorstellung durch Fa. Edeka zu den Absichten, einen neuen Markt in der Rudolph-Diesel-Straße zu errichten. Die Diskussion verlief kontrovers und kritisch aber jederzeit sachlich. Kritischen Stimmen standen wohlwollende Meinungen gegenüber, wobei letztere unserer Meinung nach in der Mehrheit waren. Einer Nahversorgung im Ortskern steht im Wege, dass die Gemeinde über kein eigenes Grundstück verfügt. Der Eigentümer des Gebäudes des Markthauses möchte an kein Ladengeschäft mehr vermieten, obwohl er den Einzelhandel über Jahre hinweg wunderbar unterstützt hat. Das Grundstück, auf dem nun ein Edeka-Markt entstehen könnte, gehört hingegen der Gemeinde. Zur Entwicklung wäre ein Bebauungsplanverfahren nötig, die Planungshoheit hat hier die Gemeinde. Das bedeutet, die Gemeinde hat Gestaltungsspielraum – auch in ökologischer Hinsicht. Unsere Anfragen hinsichtlich Photovoltaik auf der Parkplatzanlage sowie dem Umgang mit Regenwasser wurden dahingehend beantwortet, dass das gesetzlich Vorgegebene umgesetzt würde. Hier helfen die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten im Bebauungsplanverfahren weiter, falls sich der Gemeinderat für einen Edeka-Markt aussprechen sollte.

Erwähnenswert fanden wir den Vorschlag der Grünen, anstelle des Marktes die Nahversorgung über ein kleineres Geschäft und Freizeitfarming auf dem Grundstück zu realisieren. Gerade für die zahlreichen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aufgrund ihrer Einspannung im Alltag oder aufgrund von körperlichen Einschränkungen keine Verantwortung für ein eigenes Feld übernehmen können, ist letzteres keine Option – denn besonders für diese Gruppen ist eine zuverlässige Nahversorgung wichtig. Wir jedenfalls haben uns über diesen Vorschlag sehr gewundert – zumal dies westlich des Marktes immer noch möglich wäre! (Tobias Hertel/Andreas Daners)